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Amputationen
Die Teilnahme am Tauchsport ist grundsätzlich möglich.
Ca. 91% aller Amputationen sind Bein- und ca. 9% Armamputationen.
Schwimmen
ist die bevorzugte Sport/Freizeitaktivität von Amputierten - weniger als 6%
tragen im Wasser eine Prothese. Das gilt auch für den Tauchsport. Besondere
Sorgfalt gilt der Behandlung des Amputationsstumpfes. Druck auf den Stumpf,
z.B. durch einen Nasstauchanzug sollte vermieden werden.
Durchblutung des Stumpfes, Tauchgänge sollten konservativ geplant
und durchgeführt werden.
Zerebralparese
Die Teilnahme am Tauchsport ist grundsätzlich möglich wenn eine
Einstufung 1, 2 oder 3 nach IAHD Richtlinien möglich ist, d.h.: der
Taucher ist in der Lage dem Tauchpartner in einer Problemsituation angemessen
zu helfen - tauchen mit einem Partner welcher über eine nicht-behindertenbezogene
Tauchausbildung verfügt ist möglich oder die Fähigkeit
zur Hilfeleistung in Stresssituationen ist nicht nachgewiesen - Tauchen
mit mind. 2 Partnern (mind. einer mit IAHD Ausbildung) oder Erfolgreiche
Teilnahme am Open Water Kurs kann sich selbst/ dem Partner in Stresssituationen
nicht Helfen - tauchen in Begleitung von 3 Tauchern (mind. einer davon
professionelles IAHD Mitglied, z.B. IAHD Tauchlehrer).
(Hirnlähmung, Form der Kinderlähmung), Verlust oder Behinderung der
motorischen Steuerung.
Diabetes
Die Teilnahme am Tauchsport ist grundsätzlich möglich.
An Diabetes leidende Taucher sollten: - Naturzuckerprodukte in der Tarierweste
(Teil der Tauchausrüstung) mit sich führen (Glucose, Honig usw.). Unmittelbar
vor jedem Tauchgang Ihren Blutzuckerspiegel testen.
Tauchgänge in kalten Gewässern: kürzere Tauchzeiten planen (zu langer
Tauchgang kann zu Hypoglykämie führen). Für längere
Tauchgänge im warmen Wasser gilt das nicht. Tauchgänge sollten
stets konservativ geplant und durchgeführt werden.
Epilepsie
Einer Teilnahme am Tauchsport wird abgeraten (Gefahr eines möglichen
Anfalls unter Wasser). Ist es der oder dem Betroffenen jedoch erlaubt z.B.
Auto zu fahren sollte der Rat eines Taucherarztes eingeholt werden.
Schwerhörigkeit
Die Teilnahme am Tauchsport ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
Das Trommelfell sollte nicht perforiert sein.
Bei fehlendem oder beschädigtem Trommelfell kann während des Tauchens
Wasser in das Mittelohr eindringen was dann zu einem Vertigo (Drehschwindel)
unter Wasser führen kann, Gefahr eines Tauchunfalls (OK des Arztes, Verwendung
einer Pro Ear Tauchermaske).
Ansonsten haben Gehörlose
unter Wasser den großen Vorteil sich mit Hilfe der Gebärdensprache
verständigen zu können.
Muskeldystrophie
Die Teilnahme am Tauchsport ist grundsätzlich möglich.
(zunehmende Muskelschwäche, Rückgang der Muskelmasse, Duschenne)
Die Behandlung erfolgt durch generelle bewegungs- und beschäftigungstherapeutische
Maßnahmen. Fürs tauchen ist zu beachten: Muskeldystrophie ist eine fortschreitende
Krankheit d.h. ein regelmäßiges ärztliches OK ist erforderlich, evtl. Auffrischungstraining.
Es darf nicht während eines Rückfalls getaucht werden.
Sehbehinderung
Die Teilnahme am Tauchsport ist möglich.
FRAGE: Welche Erfahrung bringt das Tauchen für einen Blinden mit sich?
ANTWORT: Die Teilnahme am Tauchsport/ das Absolvieren eines Tauchkurses
stellt eine einzigartige Erfahrung, das Gefühl etwas Besonderes geschafft
zu haben für den Taucher dar. Blinde entwickeln unter Wasser die
Fähigkeit Objekte zu "hören" oder eine spezielle Gabe des "fühlenden Sehens".
Die Unterwasserwelt wird entdeckt durch berühren und befühlen von Strukturen,
Formen und Bewegungen. Die Kommunikation unter Wasser erfolgt durch Berührung
des Komunikationspartners. So bedeutet z.B. das einmalige feste Drücken
des rechten Bizeps ein "OK".
Rückenmarksverletzungen
Die Teilnahme am Tauchsport ist für viele Querschnittgelähmte -
sogar für den vollständig Querschnittgelähmten möglich wenn sämtliche Atemfunktionen
in Takt sind. Verletzungen im Bereich C-5, C-6, C-7: Der Betroffene ist meist
in der Lage sich selbständig zu versorgen und kommt damit für die Teilnahme
an Tauchsportaktivitäten in Frage.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert der häufige Verlust der Wärmeregulation
(dies beim Tauchen unbedingt beachten !)
Durchblutungsstörungen können zu größerer Kälteempfindlichkeit und schnellerer
Erschöpfung führen. Auf gute Wärmeisolierung (gut sitzende Tauchanzüge,
warmes Wasser), gutes timing beim Anlegen der Ausrüstung (nicht unterkühlen
oder überhitzen) sollte geachtet werden. Bei Lähmung der Darm- Blasenfunktion
können Beinbeuteln oder Katheder getragen werden.
Verletzungen im Bereich T-1, T-2 können zu Beeinträchtigungen der Atemfunktion
führen eine Teilnahme am Tauchsport ist dann nicht möglich.
Tauchgänge sollten generell konservativ geplant und durchgeführt
werden.
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